
Grob gekennzeichneter Planungsumfang des ehemaligen Brauereigeländes mit Schlossklause zwischen der Dorfstraße (im Bild rechts), der Hauptstraße (unten), und der Zufahrt zum Schloss (links). Quelle: Google.
Wie war erste Reaktion des Gemeinderates auf die am 14. Oktober von der Firma Euroboden und deren Architekten vorgelegte erste Skizze (www.haimhausen.de/planungen-projekte/ehemalige-schlossbrauerei-hofgarten-haimhausen/211014-hai-praesentation-gemeinderatssitzung.pdf?cid=76n)?
Bgm. Felbermeier: Der vorgestellte Ansatz ist gut eingegangen auf die Bürgerbefragung, den Denkmalschutz und Elemente des Ortsbildes. Für das zu erhaltende Sudhaus sind interessante Möglichkeiten für Gastronomie, Veranstaltungsräume und Büros aufgezeigt worden. Damit und durch andere Beispielprojekte haben die Architekten und der Investor eine sehr professionelle Arbeitsweise verankert, auf der wir die weitere Zusammenarbeit aufbauen möchten.
Wie reagiert die Gemeinde darauf? Die Gemeinde Haimhausen hat die sogenannte Planungshoheit. Daher liegt es auch im Interesse des Investors, mit der Gemeinde zu kooperieren. Dafür wird die Verwaltung dem Gemeinderat in der Dezember-Sitzung vorschlagen, ein Gremium aus städtebaulichen Fachleuten und einigen Gemeinderatsmitgliedern zu bilden.
Womit würde sich diese Arbeitsgruppe befassen? Zusätzlich zu den bisherigen inhaltlichen Wünschen aus der Bürgerbefragung muss es auch mengenmäßige Leitplanken geben zum Umfang der zukünftigen Wohn‑, Gewerbe- und öffentlichen Nutzung. Die Zunahme des fließenden und stehenden Verkehrs muss im gesamten Umfeld betrachtet werden. Wirkungen auf Ortsansicht, Plätze und Begegnungsräume, sowie Nachfolgelasten dürfen nicht allein von der im Zugriff befindlichen Fläche her gedacht werden. Um dafür die fachliche Augenhöhe herzustellen, brauchen wir zusätzliche Kompetenz.
Was wären Beispiele dieser erweiterten Sicht? Die vorgelegte Skizze orientiert sich am verfügbaren Grundstück, sowie der Linienführung von der Dorfstraße und dem Mühlbach her. Es gibt aber auch zentrale Achsen entlang der Alleestraße hin zur Schlossklause und entlang der Hauptstraße, die heute eine große Rolle spielen und vielleicht sogar wichtiger sind. Dem sollte eine neue Bebauung nicht nur „den Rücken“ zukehren. Der Vorschlag, das Rathaus mit im Sudhaus unterzubringen, scheint bedenkenswert, müsste aber im Zusammenhang mit der Gestaltung des bisherigen Standorts an der Hauptstraße gesehen werden. Aspekte wie diese müssen wir aus übergreifender Sicht beisteuern können.
Und wie geht es 2022 damit weiter? Nach Entscheidung des Gemeinderates würden wir das Gremium hoffentlich möglichst rasch und kompetent besetzen, und in die Hausaufgaben und Diskussion einsteigen. Wir haben durch die hohe Qualität auf der Investorenseite eine große Chance für Haimhausen, die wir nicht verstreichen lassen wollen, und deren Wirkungen und Nebenwirkungen wir genau im Blick haben müssen.